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Erstellt: 2025-04-04
Erstellt: 2025-04-04 14:02
Am 3. April 2025 wurde ein weiteres bedeutendes Kapitel in der Geschichte der koreanischen Politik geschrieben. Das Verfassungsgericht bestätigte einstimmig (8-0) die Absetzung von Präsident Yoon Suk-yeol und entließ ihn offiziell von seinem Amt. Dies war die Entscheidung, die die Reihe von Turbulenzen beendete, die mit der Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 2024 begonnen hatte. Als Politikwissenschaftler werde ich den Verlauf dieses Ereignisses, seine Bedeutung und die zukünftigen politischen Aussichten für Korea auf Faktenbasis detailliert erläutern.
Chosun Ilbo
Alles begann am 3. Dezember 2024 um 22 Uhr, als Präsident Yoon Suk-yeol im Live-Fernsehen das Kriegsrecht ausrief. Er erklärte, dass "kommunistische Kräfte aus Nordkorea und antistaatliche Kräfte das Land bedrohen", und versuchte, mit Hilfe von Truppen das Parlament und wichtige Einrichtungen zu kontrollieren. Dies war die erste Ausrufung des Kriegsrechts seit Mai 1980, also nach 44 Jahren, und schockierte die koreanische Gesellschaft zutiefst. Das Parlament reagierte jedoch sofort und beschloss am 4. Dezember früh um 2 Uhr mit 204 gegen 85 Stimmen die Aufhebung des Kriegsrechts, woraufhin die Truppen abzogen. Auf X wurde der Hashtag "#KriegsrechtAufhebung" zum Top-Trend und brachte den nationalen Unmut zum Ausdruck.
Dieser Vorfall führte zusammen mit dem starken Rückgang der Zustimmungswerte für Präsident Yoon (von über 20% im November 2024 auf unter 10% im Dezember) zu Diskussionen über eine Absetzung. Experten kritisierten, dass das Kriegsrecht die Voraussetzungen für einen "nationalen Notstand" gemäß Artikel 77 der Verfassung nicht erfüllte, was später eine wichtige Grundlage für die Absetzung bildete.
Kriegsrecht
Nach der Aufhebung des Kriegsrechts handelte das Parlament schnell:
Mit der Bestätigung der Absetzung wurde Präsident Yoon Suk-yeol sofort seines Amtes enthoben, und Premierminister Han Deok-soo übt derzeit die Amtsgeschäfte aus. Gemäß Artikel 71 der Verfassung müssen innerhalb von 60 Tagen nach einem vakanten Präsidentenamt Neuwahlen abgehalten werden, daher ist die Wahl spätestens Anfang Juni 2025 geplant.
Han Deok-soo, der amtierende Präsident, sieht die "Stabilisierung der Regierungsgeschäfte und die Wiederherstellung des Lebensunterhalts" als vorrangige Aufgaben an und leitet die Exekutive. Die wichtigsten Parteien haben bereits mit der Vorbereitung auf die Präsidentschaftswahlen begonnen. Die People Power Party sucht inmitten innerer Unruhen nach neuer Führung, während die Democratic Party of Korea unter der Führung von Lee Jae-myung ihre Präsidentschaftsstrategie verstärkt.
Neben der Absetzung muss sich Ex-Präsident Yoon Suk-yeol auch wegen des Ausrufung des Kriegsrechts strafrechtlich verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat im Januar 2025 Ermittlungen wegen des Verdachts auf "Hochverrat" (Artikel 87 des Strafgesetzbuches) aufgenommen, was eine schwere Straftat ist, die mit der Todesstrafe oder lebenslanger Haft geahndet werden kann. Die wichtigsten Streitpunkte sind:
Die Absetzung von Yoon Suk-yeol kündigt große Veränderungen in der koreanischen Politik an:
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